Ein Bndnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft, Sozial- und Branchen-Verbnden der Bauwirtschaft hat am 12. Januar 2023  vor einer „neuen und in ihrer Dimension bengstigenden Sozialwohnungsnot“ in dem Jahr 2023 gewarnt. Hintergrund ist eine Wohnungsbau- Studie, die das Verbndebndnis „Soziales Wohnen“ beim Pestel-Institut (Hannover) und beim Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel) in Auftrag gegeben hat. Hiernach würden ungefähr 700.000 Wohnungen in der Bundesrepublik fehlen.


Als Reaktion auf die Ergebnisse der Untersuchung fordert das Bndnis den Bund und die Lnder zu einer gemeinsamen „Sozialwohnungsbau-Offensive“ auf. Der Staat msse dringend ein Sondervermgen „Soziales Wohnen“ schaffen. Erforderlich seien hierfr in einem ersten Schritt 50 Milliarden Euro bis zum Jahr 2025.

Nur so knne es gelingen, bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode den Neubau von 380.000 Sozialwohnungen noch zu schaffen, so das Bndnis „Soziales Wohnen“. Nach einem „gescheiterten Sozialwohnungsbau-Jahr 2022“, in dem nur rund 20.000 Sozialwohnungen neu gebaut wurden, wrde die Ampel-Koalition damit ihr Versprechen von 400.000 neuen Sozialwohnungen berhaupt noch halten knnen. 


Dazu notwendig sei allerdings, dass der Bund – auf der Grundlage seiner Finanzierungsvereinbarung mit den Lndern – den Großteil des Sondervermgens bereitstelle: Er msse gut Dreiviertel der Summe – nmlich mindestens 38,5 Milliarden Euro – aufbringen. Und das mglichst rasch. Ziel des Sonderfonds msse es sein, „den zu erwartenden Kollaps auf dem sozialen Wohnungsmarkt abzuwenden“, erklrte das Bndnis „Soziales Wohnen“.


Das Bndnis verfolgt das Ziel, den sozialen Wohnungsbau deutlich zu beleben. Die Maßgabe dabei: „Vorfahrt fr den sozialen Wohnungsbau“. Denn es komme jetzt darauf an, zu verhindern, dass der Neubau von Sozialwohnungen „im Krisenjahr 2023 vllig auf der Strecke bleibt“. Deshalb fordert das Bndnis auch die Absenkung der Mehrwertsteuer von 19 auf

7 Prozent fr den sozialen Wohnungsbau. Ebenso eine deutlich raschere Bearbeitung von Frderantrgen. Hier msse dringend ein „Brokratiebeschleuniger“ eingebaut werden. Vorbild dabei sei das Land Schleswig-Holstein, wo die Bearbeitung eines Frderantrags fr den Bau von Sozialwohnungen in der Regel nicht lnger als vier Wochen dauere.


Darber hinaus sollen Baurecht und Bebauungsplne den sozialen Wohnungsbau knftig strker in den Fokus rcken: Ziel msse es sei, den Bau von Sozialwohnungen deutlich zu erleichtern. Hierzu soll auch ein Sonderprogramm beitragen, das ein Switchen vom regulren Mietwohnungsbau zum sozialen Wohnungsbau untersttzt: Aus geplanten, aber noch nicht fertig gebauten Wohnhusern sollen dabei gefrderte Sozialwohnungen entstehen. Damit soll der Trend gestoppt werden, dass Bauprojekte in der Krise aus finanziellen Grnden immer hufiger komplett auf Eis gelegt werden. Und es msse bundesweit in allen Kommunen „Wohn-Hrtefallkommissionen“ geben. Diese wrden dann, so das Bndnis, ber ein 10-Prozent-Kontingent der zu vergebenen Sozialwohnungen entscheiden und gezielt benachteiligte Bevlkerungsgruppen bei der Wohnungsvergabe bercksichtigen.

WOHNUNGSNOT